letzte Änderung:
01.07.2011
Wackersdorfer Braunkohlebergbau 1929 - 1944
Geschichte und Entwicklung des Wackersdorfer Braunkohlen-Bergbaus vor Gründung
der BBI
1928/29 Aufschluss und Beginn des neuen Tagebaufeldes "Heselbacher Mulde" (jetzt Ostfeld)
Ablösung eines Teiles der Ortschaft Heselbach
Baubeginn des Hochbunkers am Tagebaurand, des Zentralfeldes, zuvor Braunkohlen-Verladung über beliebige
Notverladungen in Züge.
1929
Anstieg der Kohleförderung auf ca. 617.000 t/a; Brikettherstellung: 141.000 t/a.
Ankauf des gleisgebundenen Eimerkettenbaggers 2 und Einsatz im Ostfeld, ebenso Einsatz des Taatzbaagers.
Einkauf und Einsatz von 2 Diesel-Greiferbaggern (1 u. 2).
Grundsteinlegung für Kraftwerkbau in Dachelhofen.
Die Stadt SAD erwirbt die BBI-Direktorvilla an der Steinberger Straße.
Bau einer Gleisverbindung ab Posten II zum, Kraftwerk Dachelhofen.
1930
Weltwirtschafts-Krise, Rückgang des Kohleabsatzes.
Reduzierung der Belegschaft von 850 auf 200 Arbeiter.
Ausweitung des Abbaus zum Tagebaufeld "Ostfeld".
Krisenbedingte Einstellung des kombinierten Gewinnungs- Förderungsbetriebes mit Taatzbagger und
Brückenband. im Zentralfeld.
Inbetriebnahme des Kraftwerkes „ELSE“ in Dachelhofen mit 55 000 Kilowatt = 55 Megawatt (MW) installierter
Leistung.
Der zweite große Kohlengewinnungsbetrieb der BBI, die "Heselbacher Mulde" dient dem erhöhten Bedarf an
Kraftwerk-Kohle.
Inbetriebnahme des neuen Hochbunkers am Zentralfeldrand mit 1.000 Tonnen Fassungsvermögen.
Beginn der BBI-Kohle-Verstromung.
Einsatz eines Waggon-Entlade-Gerätes der Firma Heintzelmann für die Grobasche-Verkippung im Westfeld.
1931
Inbetriebnahme eines 450 m langen Schrägbandschlauches zwischen Zentralfeld-Tiefbunker und Hochbunker.
Erstellung einer Kettenbahnverbindung zwischen Ostfeld und Tiefbunker.
Am Tiefbunker/Hauptbahnhof sind 4 elektrisch betriebene Doppelkreiselwipper zur Wagenentleerung installiert.
Kohlenübergabe durch Plattenband auf Hochbunker-Schrägband (1.400 mm).
In Schwandorf Bau des St. Barbara-Krankenhauses unter Einbeziehung der früheren alten BBI-Direktor-Villa.
1931-35
Kraftwerk durch Weltwirtschaftskrise nur geringe Stromerzeugung; nur geringe Rohkohlenabnahme bei BBI.
1932/33
Beendigung des Oberflöz Abbaus im Tagebau Zentralfeld, Unterflöz stark tonhaltig und zur Brikettierung nicht
geeignet.
Belegschaftsrückgang.
1932
Bau des Kettenbahntunnels im Westfeld. Tunnel dient zur Kohlenabförderung der Südfelder. 30 m Überkippung
des Tunnels, um Abraumtransport ins Ost- u. Westfeld zu ermöglichen.
Eimerkettenbagger D 3 als Absetzer abgerutscht und umgekippt. General-Direktor J. Geller im 62.Lebensjahr
verstorben.
ab 1933
Beginnende Betriebserholung nach der 3 Jahre dauernden Weltwirtschaftskrise.
1935
Allmählicher Wiederanstieg der Förderung
Gewinnungsbetrieb bleibt Tagebau "Südfeld", später "Oswaldmulde" benannt.
Doppelschütter/Absetzer D 3 wird zum Hochschnitt-Eimerkettenbagger umgebaut.
Auflösung des katholischen Knappenvereins Wackersdorf.
1936
Belegschaft wieder auf 405 Arbeiter angewachsen.
Ankauf von 3 weiteren Diesel-Greiferbaggern (3,4,5).
1937
Inbetriebnahme des neuen Kettenbahn-Stellwerkes mit 3 Zweigbahnstrecken südlich des Westfeld-Tunnels im
Feld "Oswaldmulde" bzw. "Südfeld".
Auf Basis der Energieversorgung durch das Kraftwerk Schwandorf, (also indirekt durch die Wackersdorfer
Braunkohle), wird in Schwandorf das Vereinigte Aluminiumwerk (VAW) "Naabwerk" erstellt. Das VAW wird auch
Abnehmer von BBI Kohle.
1938
Förderungserhöhung auf ca. 1 Mill. t/a Rohbraunkohle.
Anstieg der Beschäftigtenzahl auf 600.
Anschaffung eines Eimerketten-Schwenkbaggers (Gleisbetrieb) der Firma Buckau R. Wolf zum Einsatz im
Tagebau "Westfeld".
Bau einer speziellen Notverladung für Schwenkbaggerkohle aus dem Westfeld (südlich des Hochbunkers).
Erstmaliger Einsatz von 800 mm breiten Bandanlagen in Verbindung mit einem Absetzer in Wackersdorf-Ost (BA
1).
Erste Planungen, die Nordfeld-Kohlenvorräte abzubauen.
1939
16.7. Zugunglück auf Werkbahnstrecke Posten I nach Wackersdorf: Kohlenzug stößt mit "Wackersdorfer Bockl"
zusammen (Personen-Nahverkehrszug SAD - Wackersdorf) = 2 Tote, 18 Verletzte.
Beginn des Abbaus im Westfeld, Aufschluss vom Südfeld aus in Abbau-Richtung Nordwest.
1940
Verdichtung des Untersuchungs-Bohrnetzes im Steinberger Feld. (bis 1941 ca. 200 Bohrungen erstellt).
1940-45
Während des 2.Weltkrieges bei BBI ca. 150 belgische/französische und 50 polnische Kriegsgefangene tätig;
Von 200 eingerückten BBI-Bergleuten 49 Belegschafter im Krieg gefallen.
Bis Kriegsende sind 595 deutsche Bergleute und 200 Gefangene eingesetzt.
1942
Im Nordfeld werden weitere 28 Untersuchungsbohrungen vorgenommen.
Beginn weiterer Untersuchungsbohrungen auch im Feld Rauberweiher und im Naabraum
1944/45
Die Förderplanung der bis dahin bekannten Kohlevorräte wird durch den kriegsbedingten Kohle-Mehrbedarf stark
beeinträchtigt.
Weitere Planungen und Erschließungen von Reservefeldern werden dringend erforderlich.
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